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Uster
18.12.2023

CO2-Reduktion bis 2030: Ziel noch erreichbar?

Knacknuss sind gemäss Vorstoss die Ladestationen in der Stadt Uster. (Symbolbild)
Knacknuss sind gemäss Vorstoss die Ladestationen in der Stadt Uster. (Symbolbild) Bild: zvg
Fünf politische Vertreter haben einen Vorstoss zum Thema Überarbeitung der Eigentümerstrategie und Indikatoren der Energie Uster AG eingereicht.

Die Gemeindeordnung der Stadt Uster verpflichtet die Stadt, sich im Rahmen ihrer Zuständigkeit für eine kontinuierliche Reduktion des CO2-Ausstosses pro Einwohnerin und Einwohner pro Jahr auf 3,4 Tonnen bis 2030 und Netto Null Tonnen bis 2050 und für die Förderung der Energieeffizienz und erneuerbarer Energiequellen, insbesondere die Förderung von Abwärmenutzung, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen einzusetzen. Insbesondere die Reduktion auf 3,4 Tonnen bis 2030 fordere rasches Handeln, da nur noch 7 Jahre bis zu diesem Zwischenziel bleiben. Aktuell beträgt der CO2-Ausstoss gemäss Nachhaltigkeitsbericht 2023 der Stadt Uster noch 4,5 Tonnen pro Person und Jahr.

Es sei klar, dass die Elektrifizierung (Wärmepumpen, Elektromobilität) eine sehr bedeutende Rolle für diese Reduktionsziele spielen werde, schreiben sie in ihrer Interpellation. Voraussetzung sei aber, dass der zusätzliche Strom auch erneuerbar und wenn möglich lokal produziert wurde.

Monopolist Energie Uster AG

Als Monopolist bei der Energieversorgung der Haushalte habe die Energie Uster AG eine besondere Verantwortung, tatkräftig das Erreichen der Reduktionsziele zu unterstützen, fordern die Politiker. Da die Energie Uster zu 100 % im Besitz der Stadt Uster ist, komme der Eigentümerstrategie und den zugehörigen Indikatoren eine zentrale Bedeutung zu. Leider sei die aktuell gültige Eigentümerstrategie in Bezug auf die Ökologie sehr vage formuliert. Und die zugehörigen Indikatoren I06-I08 seien äusserst wenig ambitioniert und nicht sinnvoll angepasst. Eine Überarbeitung sei überfällig.

Überarbeitung der Eigentümerstrategie

Die Politiker möchten wissen, wann die nächste Überarbeitung der Eigentümerstrategie inkl. Indikatoren der Energie Uster AG geplant ist. Mit "Energieverbrauch" in I08 sei wohl auch das Gas gemeint. Warum werde für 2022 ein Wert von 100% ausgewiesen, obwohl im Ustermer Gasmix immer noch viel fossiles Erdgas steckt. Weiter interessieren sie sich für die Pläne des Stadtrats, wie sie die Eigentümerstrategie inkl. Indikatoren nutzen, um das Erreichen der Netto Null Ziele in der Gemeindeordnung und im Massnahmenplan das Klima zu unterstützen.

Wie steht der Stadtrat zu ihrem Vorschlag, ambitionierte Indikatoren im Hinblick auf die Netto Null Ziele zu formulieren und diese regelmässig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Wie kann Energie Uster AG diese Ziele erreichen?

Hohe Gebühren

Leider machen hohe Gebühren der Energie Uster AG den Umstieg auf erneuerbare Energieträger teuer (Rückbau/Abzapfen von nicht mehr benötigten Gasleitungen; Preisgestaltung beim Produkt Solar Share der Energie Uster AG), schreiben sie in der Anfrage. In Winterthur werde beispielsweise der Rückbau von Gasleitungen übernommen. Wie stehe der Stadtrat zum Vorschlag, via Eigentümerstrategie/Indikatoren darauf hinzuarbeiten, dass die Energie Uster AG ihre Gebühren umstiegsfreundlicher gestalten würde.

Elektromobilität fördern

Die Reduktion des CO2-Ausstosses beim Verkehr könne unter anderem durch Elektromobilität erreicht werden. Die Politiker fragen den Stadtrat, welche Möglichkeiten Energie Uster sehe. Die Installation von öffentlichen Ladestellen helfe nicht wirklich; der Knackpunkt sei oft das Laden in Mietgebäuden. Sie wollen darum wissen, wie Energie Uster AG das zu lösen gedenke. 

> detaillierte Interpellation lesen

Zürioberland24/gg