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Uster
29.08.2023

Stadt Uster saniert Holzbrücke im Stadtpark «s’teckt Brüggli»

Untere Farb und «s’ teckt Brüggli», ca. 1880.
Untere Farb und «s’ teckt Brüggli», ca. 1880. Bild: Fotografen Rudolf und Walther Ritter Uster/Stadtarchiv und Kläui Bibliothek Uster
Die Holzbrücke im Stadtpark Uster weist grosse Schadstellen und Pilzbefall auf. Aus diesem Grund ist eine umfassende Instandstellung notwendig. Morsche oder von Pilz befallene Holzteile werden ersetzt. Das dafür verwendete Holz stammt aus dem Ustermer Wald. Die Arbeiten beginnen am 4. September 2023 und werden voraussichtlich im April 2024 abgeschlossen.

Die gedeckte Holzbrücke, das sogenannte «teckt Brüggli», entstand 1826 als Zufahrt zur Färberei «Untere Farb». Die Brücke bildete bis zum Bau der Seestrasse den Übergang über den Aabach.

Zusammen mit der ehemaligen Färberei ist die Brücke ein wichtiger Zeuge der vorindustriellen Epoche im Zürcher Oberland und von hoher sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung.

«Untere Farb» als Seltenheitswert

Die «Untere Farb» ist die älteste Manufaktur in Uster und gehört zugleich zu den ältesten im Kanton Zürich erhaltenen Färbereibetrieben, wie die Stadt Uster in ihrer Mitteilung schreibt. Sie weist noch keinen der im 18. und 19. Jahrhundert üblichen, mehrgeschossigen «Hänkitürme» zur Trocknung von Tüchern auf.

Damit verfügt sie als frühes Beispiel einer Färberei über einen Seltenheitswert im Kanton. Die bis heute erhaltenen Grünflächen des Stadtparks und die Wiese zwischen Forchstrasse und Aabach zeugen von der im 17. Jahrhundert üblichen Praxis, das gefärbte Tuch zum Trocknen auf Wiesen auszulegen.

Insgesamt weist die «Untere Farb» mit den umgebenden Freiflächen, der Anbindung an den Aabach und der Holzbrücke «s’teckt Brüggli» einen bis heute intakten Kontext auf. Durch die Sanierung der Brücke soll das denkmalpflegerisch bedeutende Ensemble auch weiterhin erhalten bleiben, so die Stadt Uster weiter.

Untere Farb und s’ deckt Brüggli ca. 1893. Bild: Fotograf Julius Guyer / Stadtarchiv und Kläui Bibliothek Uster

Brückensperrung bis Frühling 2024

Aufgrund des schlechten Zustands der Brücke demontiert die Stadt Uster die Holzkonstruktion und baut sie in gleichem Erscheinungsbild wieder auf. Morsche oder von Pilz befallene Teile werden mit Holz aus dem Ustermer Wald ersetzt.

Die Arbeiten werden von spezialisierten Holzbaurestauratoren ausgeführt, so die Stadt Uster. Zur Sicherheit der Stadtparkbesuchenden ist die Brücke während den Instandsetzungsarbeiten gesperrt. Eine Wegumleitung führt über die danebenstehende Seestrassenbrücke.

PD/Zürioberland24