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17.05.2024
17.05.2024 12:26 Uhr

«Frau Rickli: Es ist ein Darlehen, keine Übernahme»

Die Initiantin Irene Stadler (sitzend) und ihre Freundin Sonja Preisig (ebenfalls mit Blumenstrauss) wurden im GZO empfangen.
Die Initiantin Irene Stadler (sitzend) und ihre Freundin Sonja Preisig (ebenfalls mit Blumenstrauss) wurden im GZO empfangen. Bild: GZO
Die Online-Petition von Irene Stadler zur Rettung des GZO hat nicht nur über 18'000 Unterschriften innert kürzester Zeit generiert, sondern bei einem Treffen im GZO Spital auch zu Tränen gerührt.

Die 64-jährige Irene Stadler aus Wetzikon war empört über Ricklis Absage. «Da muss man doch was machen!». Und das tat sie auch: Sie lancierte eine Online-Petition (wir berichteten). Darüber sind bereits über 18'000 Unterschriften eingegangen. Tatkräftige Unterstützung hatte sie von ihrer Freundin Sonja Preisig, die sie mit Texten und Posts unterstützte.

Dank und Blumengruss

Am 15. Mai 2024 lud der ad-interim-CEO des GZO, Hansjörg Herren, die beiden Initiantinnen der Online-Petition zu einem Treffen ins GZO ein. Die beiden Damen wurden vom diensthabenden Chirurgie-Team mit Applaus empfangen. «Alle im Raum waren zu Tränen gerührt», schreibt das GZO in seiner Mitteilung, «ein sehr emotionaler Moment.»

Herren wandte sich mit Dankesworten an die beiden Frauen und überreichte ihnen Blumensträusse. Man werde weitermachen. «Ganz viele Leute, die da unterschrieben haben, haben eine Beziehung zu diesem Spital. Viele sind hier geboren oder wurden hier einmal behandelt, als sie verletzt oder krank waren. Damit sind sehr viele Emotionen und Erinnerungen verknüpft.»

Es sei wichtig, dass man so eine Versorgung fürs Zürcher Oberland hier in Wetzikon habe und dass das weiter bestehen bleiben könne. «Wir hoffen, dass diese Nachricht auch Richtung Zürich geht und dass sich Frau Rickli umstimmen lässt, wenn sie spürt, dass da ganz ein grosser Rückhalt im Zürcher Oberland ist.»

Es gehe um die Patientinnen und Patienten, die Mitarbeitenden und auch die vielen Lieferanten, die Essen oder Material liefern. «Da gibt es einen grossen Interessenskreis, der für das Spital steht.»

Überrascht vom grossen Echo

Die Initiantin Irene Stadler sagte: «Wir sind völlig überrascht von diesem riesigen Echo. Wir haben mit ein paar Hundert Unterschriften gerechnet, aber dass es 18‘000 und noch mehr werden, hätten wir niemals gedacht.» Für Stadler ein klares Zeichen, dass die Bevölkerung zusammenstehe und diese Situation nicht kampflos hinnehme.

Ihre Freundin Sonja Preisig sagt dazu: «Wir brauchen dieses Spital. Das Personal ist das eine, aber es geht auch um die Immobilien, teuren Apparaturen, die Arbeitswege, die Familien all derer, die hier arbeiten. Auch diese müssten sich neu organisieren. All das würde kostenmässig ins Gewicht fallen. Das wären bleibende Kosten, nicht wie ein Darlehen, das zurückgezahlt werden kann.»

Eine anwesende Pflegefachfrau war zu Tränen gerührt und sagte: «Ich arbeite hier schon immer motiviert und habe auch die negativen Schlagzeilen der letzten Zeit nicht an mich herangelassen. Aber dank Ihrer Initiative sind wir noch motivierter, uns auch zu formieren und fürs Spital Wetzikon zu kämpfen. Das ist unsere zweite Familie, was wir hier haben.»

Zum Schluss sagte Preisig an die Adresse von Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli: «Frau Rickli, es handelt sich um ein Darlehen und nicht um eine Übernahme der Kosten!»

Man darf weiter gespannt sein, ob der Ruf aus dem Zürcher Oberland in Zürich gehört wird...

Zürioberland24/bt