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Maur
09.06.2024
25.10.2024 11:49 Uhr

Bevölkerungsschutz: Maur sagt deutlich «Ja»

Baulärm statt Torjubel. In den kommenden Jahren wird hier im Sinne der Sicherheit gebaut.
Baulärm statt Torjubel. In den kommenden Jahren wird hier im Sinne der Sicherheit gebaut. Bild: Thomas Renggli
58 Prozent «Ja». Das Stimmvolk in der Gemeinde Maur gibt grünes Licht für das neue Bevölkerungsschutzgebäude. Damit steht dem 18,9 Millionen-Bau wohl nichts mehr im Weg.

Die Ortsparteien standen geschlossen hinter dem Projekt, der Gemeinderat machte seit Monaten Werbung für das Anliegen – für das Bevölkerungsschutzgebäude in der Looren, das der lokalen Feuerwehr und dem Zivilschutz ein neues Dach über dem Kopf geben soll. Nun hat der Souverän dem Ansinnen mit deutlicher Mehrheit zugestimmt: mit 2154 Ja- zu 1539 Nein-Stimmen. Dies macht einen Ja-Stimmen-Anteil von 58 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 54.20 Prozent.

Erfreute Gewinnerin

Ein Erfolg ist das deutliche Verdikt für den Gemeinderat um Liegenschaften-Vorsteherin Claudia Bodmer. Die Mitte-Politikerin sagte in einer ersten Reaktion: «Der Gemeinderat freut sich, dass das Projekt gutgeheissen wurde. Denn es ist von Bedeutung für die Sicherheit der Einwohnerinnen und Einwohner». Mit dem BSG erhalten Feuerwehr, Zivilschutz und Samariterverein eine zeitgemässe Infrastruktur, so Bodmer, die auch auf die geografischen Vorzüge des Standorts hinweist: «Die Lage im Zentrum der Gemeinde stellt sicher, dass die Feuerwehr die gesetzlichen Vorgaben der Gebäudeversicherung des Kantons wieder erfüllen kann».

Baubeginn 2025

Mit dem Bau soll gemäss Bodmer 2025 gestartet werden. 2027 wäre das neue Gebäude dann bezugsbereit.

Enttäuschte Verlierer

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums kann einer der prominentesten Gegner, der frühere Kantonsrat Alex Gantner, seine Enttäuschung nicht verbergen. Gleichzeitig anerkennt er aber das demokratische Urteil: «Wir hätten uns zumindest ein knapperes Resultat erhofft – aber dieses Ergebnis lässt keinen Raum für Missverständnisse.»

Unter anderem waren von Seiten der Sportklubs Bedenken zum Projekt geäussert worden. Beispielsweise verliert der Fussballklub während der mehrjährigen Bauphase wohl seinen Trainingsplatz. Auch die Anlage des Tennisklubs ist wegen der Renaturierung der Bäche gefährdet (wir berichteten).

Bauherr in der Verantwortung

Nun stehe aber der Bauherr in der Verantwortung, so Projektgegner Gantner: «Er muss dafür sorgen, dass das Bau- und Sicherheitskonzept eingehalten wird.» Und eine weitere Kostensteigerung dürfe es nicht geben.

Was kostet der Umbau des alten Depots?

Ursprünglich war das Maurmer Bevölkerungsschutzgebäude mit 9 Millionen Franken budgetiert. Nun ist mit einem Aufwand von 18,9 Millionen Franken zu rechnen. Wie hoch die Kosten für Umbau und Umnutzung des alten Feuerwehrdepots in Maur ausfallen, ist nicht bekannt. Auch dort dürfte ein Millionen-Betrag fällig werden.

Dieser Beitrag ist am 14. Juni 2024 in der «Maurmer Zeitung» erschienen.

Thomas Renggli