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Kanton
27.06.2024

ZVV verzeichnet mehr Fahrgäste und tieferes Defizit im 2023

2023 waren 655 Millionen Fahrgäste im ZVV unterwegs, 65 Millionen mehr als noch 2022.
2023 waren 655 Millionen Fahrgäste im ZVV unterwegs, 65 Millionen mehr als noch 2022. Bild: ZVV
Im vergangenen Jahr waren 655 Millionen Fahrgäste im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) unterwegs. 65 Millionen mehr als 2022. Trotz Teuerung und gestiegenen Energiepreisen konnte das Defizit gegenüber dem Vorjahr um 12 Millionen Franken gesenkt werden und lag mit 383 Millionen Franken deutlich unter dem budgetierten Wert.

Wie der ZVV in seiner Mitteilung schreibt, was das Geschäftsjahr 2023 für den ZVV trotz höherer Ausgaben durch Teuerung und gestiegenen Energiepreisen grundsätzlich erfreulich. Erstmals seit 2020 waren keine direkten Pandemieeffekte mehr zu verzeichnen. Das Defizit sank gegenüber dem Vorjahr auf 383.2 Millionen Franken. Dies ist insbesondere auf die positive Entwicklung der Erträge aus Fahrausweisverkäufen zurückzuführen, wodurch der Kostendeckungsgrad des ZVV auf 65.3 Prozent gesteigert werden konnte.

65 Millionen mehr Fahrgäste als im 2022

Mit insgesamt 655 Millionen Fahrgästen transportierten die Verkehrsunternehmen im ZVV 65 Millionen mehr Fahrgäste als 2022. Das entspricht einer Zunahme von 10.9 Prozent. Die Zürcher S-Bahn beförderte im vergangenen Jahr 208 Millionen Reisende und die Regionalbusse 136 Millionen. Im Stadtnetz Zürich und Winterthur nahm die Nachfrage um rund 31 Millionen Fahrgäste (+11.3 Prozent) zu. Auch das Nachtnetz legte erneut zu. Im vergangenen Jahr waren an Wochenenden und allgemeinen Feiertagen pro Nacht durchschnittlich 31'000 Fahrgäste unterwegs. Insgesamt nutzten im 2023 über 3.2 Millionen Menschen die Nachtlinien im ZVV (+ 9.1 Prozent), so die Mitteilung weiter.

Erneut mehr Einzelbillette und mehr E-Tickets

Das Ticketsortiment des ZVV deckt die unterschiedlichen Bedürfnisse in der Bevölkerung gut ab: Viele Fahrgäste schätzen weiterhin den Komfort eines ZVV-Abonnements. Die Monatsabonnemente legten um 10.4 Prozent und die Jahresabonnemente um 6.4 Prozent zu. Allerdings verzeichneten die Einzelbillette mit 12.5 Prozent wie schon im Jahr zuvor das deutlichste Wachstum. Dies nicht zuletzt auch, weil der Erwerb von Einzeltickets über die digitalen Kanäle des ZVV in den letzten Jahren noch einfacher und bequemer geworden sei. Die Digitalisierung des Ticketverkaufs im öffentlichen Verkehr schreitet in rasantem Tempo voran. Noch 2018 betrug der Anteil von digitalen Tickets erst 27 Prozent. In den letzten fünf Jahren stieg dieser Wert an und erreichte im Jahr 2023 69.2 Prozent.

Auch die Nutzerzahlen der ZVV-App haben sich von 122'000 im 2022 auf 180'000 aktive monatliche Nutzende im 2023 erhöht. Für den ZVV sei klar, dass sich der öffentliche Verkehr weiterhin auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausrichten und ein attraktives Sortiment und moderne Kaufmöglichkeiten anbieten müsse. Gleichzeitig sei es ihm aber auch ein wichtiges Anliegen, dass auch in dieser Transformationsphase weiterhin alle Menschen möglichst einfach ein Ticket kaufen können und somit Zugang zum ÖV-System haben. Dies gilt auch für Personen, die keine digitalen Kanäle nutzen können oder möchten.

Der öffentliche Verkehr soll weiter gestärkt werden

Die jährliche Fahrgastbefragung hat gezeigt, dass die Zufriedenheit mit der Qualität des öffentlichen Verkehrs im ZVV-Gebiet weiterhin sehr hoch ist. Die Herausforderung für den ZVV sei, diese Zufriedenheit auch künftig zu halten. Denn: Die Bevölkerung im Kanton Zürich wuchs in den letzten zehn Jahren jährlich um durchschnittlich 18'000 Einwohnerinnen und Einwohner und nimmt weiter zu, was zu einer steigenden Nachfrage im öffentlichen Verkehr führen wird. Zusätzlich setzt die Politik klare verkehrs- und klimapolitische Ziele, die eine weitere Verlagerung hin zu mehr öffentlichem Verkehr in den nächsten 15 Jahren vorsehen. Dies erfordert eine entsprechende Erweiterung des Angebots und zum Teil neue Verkehrsinfrastrukturen oder auch Depots für Busse, Trams und Züge. Für all diese Anliegen braucht der öffentliche Verkehr weiterhin die Unterstützung und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Kanton und den Zürcher Gemeinden, so der ZVV..

Zürioberland24/mb