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Kanton
19.11.2024
29.12.2024 16:50 Uhr

Oberlandautobahn mit erster privater Solaranlage

Die ersten beiden privaten Photovoltaikanlagen an der Oberlandautobahn sind für das erste Halbjahr 2025 geplant.
Die ersten beiden privaten Photovoltaikanlagen an der Oberlandautobahn sind für das erste Halbjahr 2025 geplant. Bild: Bundesamt für Strassen ASTRA
Im Kanton Zürich entstehen die ersten zwei privaten Photovoltaikanlagen der Schweiz an der Oberlandautobahn A15 bei Wangen-Brüttisellen.

Lärmschutzwände bieten mehr als Lärmschutz: Mit Solarpanels könnten sie über 100 Gigawattstunden Solarstrom jährlich erzeugen, davon mehr als die Hälfte entlang der Nationalstrassen, so Schätzungen des Bundes. Hintergrund ist das nationale Bewerbungsverfahren des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zur erneuerbaren Produktion entlang von Nationalstrassen.

Anlagen im ersten Halbjahr 2025 geplant

Laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» wurden die ersten beiden Photovoltaikanlagen an der A15 bei Wangen-Brüttisellen bewilligt. Sie sollen bis Mitte 2025 gebaut werden und jährlich über 500'000 Kilowattstunden Strom erzeugen.

Die Solaranlagen an der A15 sind die ersten in der Schweiz, die von Privaten im Rahmen dieses Programms gebaut werden. Betreiberin ist die Lima Solar AG aus Wil SG, unterstützt von Partnern wie dem Austrian Institute of Technology, Focus Energie aus Freiburg und der Zindel-Gruppe aus Chur – alle erfahren im Bau grosser PV-Anlagen und in Autobahnprojekten.

Strenge Anforderungen

Die Solaranlagen an der A15 müssten strenge Anforderungen erfüllen, etwa um Blendung für Autofahrer zu vermeiden. Wie Dieter Max Schenk, Inhaber der Lima Solar AG, gegenüber der NZZ sagt, sei dafür ein 85-seitiges Gutachten nötig. Geeignete, blendarme Panels hätten sie erst im zweiten Anlauf gefunden. Die steigende Nachfrage könnte die Preise senken.

Zudem hätte mit dem ASTRA ein detaillierter Ablauf für die Umsetzung des Projekts festgelegt werden müssen, was ebenfalls zu einer Verzögerung geführt habe. Jetzt sei der Prozess jedoch geklärt, was künftige Projekte erleichtere. Die Lima Solar AG plant gemäss «NZZ am Sonntag», weitere Solarpanels an rund 50 Lärmschutzwänden in den Kantonen Zürich und Schaffhausen zu installieren.

Herausforderung Netzanschluss

Eine Herausforderung wird laut Dieter Max Schenk der Netzanschluss und die Stromvermarktung. In Wangen-Brüttisellen sei der Netzanschluss jedoch dank der guten Erschliessung innerhalb von 500 Metern möglich. Für den Stromverkauf würden derzeit Abklärungen laufen. Ziel sei es, mit nahegelegenen Betrieben einen Fixpreis für fünf Jahre zu vereinbaren, so Schenk.

Astra mit eigenen Photovoltaikanlagen

Das ASTRA will im Rahmen des Klimapakets der Bundesverwaltung bis 2030 jährlich 35 GWh erneuerbare Energie selbst produzieren und den Bau von Anlagen durch Dritte fördern. Auch die Energiestrategie 2050 setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, mit Photovoltaik als zentralem Pfeiler der Schweizer Energieversorgung.

Das ASTRA errichtet eigene Photovoltaikanlagen an Orten, an denen der Strom direkt vor Ort genutzt wird. Durch Potenzialstudien wurden Dächer von Werkhöfen sowie geeignete Tunnelzentralen, Tunnelportale und Galerien entlang der Nationalstrasse als Standorte für die Anlagen ausgewählt.

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Zürioberland24/gg