Die Gemeinden Fehraltorf und Wangen-Brüttisellen im Zürcher Oberland sowie Knonau und Obfelden tragen das Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Nach einer umfassenden Situationsanalyse erarbeitete jede Gemeinde unter Einbezug von Kindern und Jugendlichen einen Aktionsplan. Dieser orientiert sich an der UN-Kinderrechtskonvention und zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche zu schützen, zu fördern und sie partizipieren zu lassen.
Partizipation von Kindern und Jugendlichen bedeutet, dass sie bei Entscheiden, die ihre Lebenswelt betreffen, mit einbezogen werden. Konkrete Massnahmen aus den Aktionsplänen sind beispielsweise die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendförderung, mehr Partizipationsangebote für die junge Bevölkerung oder die Stärkung des Kontakts von Kindern und Jugendlichen zum Gemeinderat.
Gemeinde- und Stadtentwicklung für Kinder und Jugendliche
UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und setzt sich seit über 75 Jahren für das Wohlergehen von Kindern ein. Ihre Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» fördert eine altersgerechte Gemeinde- und Stadtentwicklung mit dem Ziel, die UN-Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene systematisch und nachhaltig umzusetzen. Hierzulande hat UNICEF die Initiative 2006 lanciert. Derzeit tragen 72 Gemeinden in der Schweiz und Liechtenstein das Label.
Gemeinden, die das Label erwerben wollen, müssen sich systematisch mit ihren Massnahmen, Angeboten, Strukturen und Entscheiden zugunsten von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen. Der Zertifizierungsprozess beinhaltet fünf Schritte: Situationsanalyse, Partizipation von Kindern und Jugendlichen, Aktionsplan, Evaluation und schliesslich die Zertifizierung als «Kinderfreundliche Gemeinde».
Die teilnehmenden Gemeinden fördern mit der Initiative ihre Kinderfreundlichkeit gemäss internationalen Standards, was wiederum Grundlage für eine vernetzte Kinder- und Jugendpolitik ist. Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist dabei ein wichtiger Bestandteil, nicht zuletzt mit dem Ziel, bei ihnen ein Bewusstsein für demokratische Prozesse zu schaffen und damit die Demokratie als Ganzes zu stärken.