Gemeindepublikation mit «Forumscharakter»
Nach Einschätzung des Gemeindeamts waren die bisherigen Strukturen der «Maurmer Post» rechtswidrig. Auf Basis dieser Verlautbarung forderte der Bezirksrat den Gemeinderat mit Beschluss vom 11. November 2024 auf, einen juristisch «gangbaren Weg» für die Herausgabe der «Maurmer Post» zu finden.
Dieser Weg sei nun gefunden worden, teilt der Gemeinderat Maur mit. Eine vom Gemeinderat eingesetzte Arbeitsgruppe habe sich unter Beizug von Fachexperten intensiv mit den Strukturen und journalistischen Leitplanken der «Maurmer Post» auseinandergesetzt. Man sei zum Schluss gekommen, dass die «Maurmer Post» zur klassischen Gemeindepublikation mit Forumscharakter werden soll. Die Dorfzeitung soll wie bisher über «relevante gesellschaftliche und politische Themen in der Gemeinde» berichten und «Hintergrund- und Service-Informationen» bieten. Auch sollen weiterhin Leserbriefe abgedruckt werden.
Keine meinungsbildenden Inhalte mehr
Die einzige Neuerung betreffe den redaktionellen Leistungsauftrag. «Die Redaktion muss auf selbst verfasste, meinungsbildende Inhalte zu politischen Geschäften verzichten.» Dies, weil die Berichterstattung über die Arbeit von Behörden und Verwaltung in einer durch Steuergelder finanzierten Zeitung stets ausgewogenen und sachlich zu erfolgen habe. So verlange es die Rechtsordnung.
Die Schärfung des Leistungsauftrags sei Voraussetzung, damit die Gemeinde Herausgeberin der «Maurmer Post» bleiben könne. Und dies wiederum entspreche dem Willen der Bevölkerung, welche sich im Sommer 2023 deutlich gegen eine Privatisierung ausgesprochen hatte.
Neubesetzung von Kommission und Chefredaktion
Beibehalten würden auch die Strukturen. So obliege die Überwachung betreffend Einhaltung der redaktionellen Vorgaben weiterhin der Kommission «Maurmer Post». Im Sinne eines Neuanfangs seien der Gemeinderat und die bisherigen Kommissionsmitglieder übereingekommen, die fünf Sitze in der Kommission neu zu besetzen. Eine entsprechende Ausschreibung erfolge bis Ende März 2025. Bis die Kommission neu aufgestellt und aktiviert sei, behalte der Gemeinderat weiterhin die Aufsicht über die «Maurmer Post».
Nachdem die Rahmenbedingungen für die Herausgabe nun definiert seien, könne der Gemeinderat auch die Stelle der Chefredaktion neu besetzen. Die Ausschreibung erfolge ebenfalls bis Ende März 2025. Bis dahin kümmert sich ein vom Gemeinderat eingesetztes Texter-Team aus Zürich um die Herausgabe.