Fernando und die Brille
Andere, nicht gesicherte, Überlieferungen:
Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 sollte unter anderem das Münzwesen geregelt werden. Aus Zeitgründen kam es jedoch nicht dazu, so dass für den 1. April ein besonderer «Münztag» ausgeschrieben wurde. Als der 1. April kam, fand dieser Münztag dann doch nicht statt. Zahlreiche Spekulanten, die auf diesen Münztag gesetzt hatten, verloren ihr Geld und wurden auch noch ausgelacht.
Der französische König Karl IX. führte 1564 durch das Edikt von Roussillon eine umfangreiche Kalenderreform durch und verlegte den offiziellen Jahresanfang auf den 1. Januar. In einigen Regionen Frankreichs feierten die Menschen aber – zum Teil aus Unwissenheit – weiter Ende März. Sie sollen als «Aprilnarren» verspottet worden sein.
Ein weiterer möglicher Ursprung ist auf ein Ereignis während des Achtzigjährigen Krieges in den Niederlanden zurückzuführen. Am 1. April 1572 wurde Brielle als erste holländische Stadt von den Wassergeusen erobert. Dem verhassten spanischen Statthalter Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba, «drehte man daraufhin eine Nase», was sich bis heute in den holländischen Geschichtsbüchern manifestiert: «Op 1 april verloor Alva zijn bril» («Am 1. April verlor Alba seine Brille»).
Angeblich bat an einem 1. April ein 16-jähriges Mädchen den französischen König Heinrich IV. (1553 – 1610) schriftlich um ein heimliches Rendezvous in einem diskreten Lustschloss. Als Heinrich zu dem Tête-à-Tête erschienen sei, habe ihn überraschend der versammelte Hofstaat begrüsst, vorgestanden von seiner Gemahlin Maria de’ Medici, die ihm untertänigst dafür gedankt haben soll, dass er ihrer Einladung zum «Narrenball» gefolgt sei.