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Schweiz/Ausland
01.04.2025
01.04.2025 07:47 Uhr

April, April!

Vor allem Scherze unter Arbeitskollegen sind beliebt. (Symbolbild)
Vor allem Scherze unter Arbeitskollegen sind beliebt. (Symbolbild) Bild: AdobeStock
Am heutigen ersten Apriltag ist Vorsicht geboten. Doch woher kommt eigentlich der Brauch, andere auf die Schippe zu nehmen?

Als Aprilscherz bezeichnet man den Brauch, seine Mitmenschen am 1. April durch erfundene oder verfälschte, meist spektakuläre oder fantastische Geschichten, Erzählungen oder Informationen in die Irre zu führen. Aufgelöst wird der Schwindel meist mit dem Ruf «April, April». Diese Tradition des Aprilscherzes gibt es in den meisten europäischen Ländern. Auch die Medien führen ihre Leser, Zuhörer und Zuschauer am 1. April  nicht selten in die Irre.

Bereits in der Antike

Wie es dazu kam, dass der 1. April zum Tag für besondere Scherze wurde, ist unbekannt. Gesichert scheint, dass es schon in der Antike eine Vielzahl von angeblichen Unglückstagen gab, zu denen auch der Freitag, der 13. gehörte.

Aprilsnarr

Erstmals überliefert ist die Redensart «in den April schicken» in Deutschland 1618 in Bayern. Der Begriff Aprilscherz bürgerte sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. In Grimms Deutschem Wörterbuch von 1854 ist zwar der «Aprillsnarr» verzeichnet, aber noch nicht der Aprilscherz.

Judas und Luzifer

Oft wird im Zusammenhang mit Erklärungen über den 1. April der Name Judas genannt. Der 1. April gilt in manchen Überlieferungen als Geburts- oder Todestag des Judas Iskariot, der Jesus von Nazaret laut Bibelgeschichte verraten hat.

Zudem sei der 1. April angeblich der Tag des Einzugs Luzifers in die Hölle und daher ein Unglückstag, an dem man sich besonders vorsehen müsse.

Fernando und die Brille

Andere, nicht gesicherte, Überlieferungen:

Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 sollte unter anderem das Münzwesen geregelt werden. Aus Zeitgründen kam es jedoch nicht dazu, so dass für den 1. April ein besonderer «Münztag» ausgeschrieben wurde. Als der 1. April kam, fand dieser Münztag dann doch nicht statt. Zahlreiche Spekulanten, die auf diesen Münztag gesetzt hatten, verloren ihr Geld und wurden auch noch ausgelacht.

Der französische König Karl IX. führte 1564 durch das Edikt von Roussillon eine umfangreiche Kalenderreform durch und verlegte den offiziellen Jahresanfang auf den 1. Januar. In einigen Regionen Frankreichs feierten die Menschen aber – zum Teil aus Unwissenheit – weiter Ende März. Sie sollen als «Aprilnarren» verspottet worden sein.

Ein weiterer möglicher Ursprung ist auf ein Ereignis während des Achtzigjährigen Krieges in den Niederlanden zurückzuführen. Am 1. April 1572 wurde Brielle als erste holländische Stadt von den Wassergeusen erobert. Dem verhassten spanischen Statthalter Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba, «drehte man daraufhin eine Nase», was sich bis heute in den holländischen Geschichtsbüchern manifestiert: «Op 1 april verloor Alva zijn bril» («Am 1. April verlor Alba seine Brille»).

Angeblich bat an einem 1. April ein 16-jähriges Mädchen den französischen König Heinrich IV. (1553 – 1610) schriftlich um ein heimliches Rendezvous in einem diskreten Lustschloss. Als Heinrich zu dem Tête-à-Tête erschienen sei, habe ihn überraschend der versammelte Hofstaat begrüsst, vorgestanden von seiner Gemahlin Maria de’ Medici, die ihm untertänigst dafür gedankt haben soll, dass er ihrer Einladung zum «Narrenball» gefolgt sei.

Kein Scherz: Vorsicht vor Arbeitskollegen

Am heutigen 1. April sollte man sich wohl vor allem vor Arbeitskolleginnen und -Kollegen in Acht nehmen. Denn aktuell gehört auf Google der Suchbegriff «1. April Scherze Arbeit» und «Aprilscherze fürs Büro» zu den meistgesuchten Themen.

Info-Quellen: Wikipedia, Internet-Recherche

4 Regeln für gelungene Streiche

Während harmlose Streiche meist für Erheiterung sorgen, können drastische oder schlecht geplante Aktionen schnell nach hinten losgehen. Damit der Tag mit keiner bösen Überraschung endet, hat der Versicherer Helvetia einige Regeln zusammengestellt:

  1. Timing: Jeder, der nach Mittag noch einen Aprilscherz macht, gilt als «Aprilnarr» – wer sich also einen Spass erlauben möchte, sollte damit nicht zu lange warten und diesen am Morgen oder spätestens am Vormittag durchziehen.
  2. Spass statt Schreck: Für einen gelungenen Scherz sollte man sich etwas ausdenken, das auf den ersten Blick plausibel erscheint, aber nicht zu realistisch ist. Wenn eine Geschichte nämlich zu glaubwürdig ist, kann das beim Gegenüber – je nach Story – im schlimmsten Fall für Angst, Stress oder Panik sorgen. Deswegen sollte man lieber mit einem Augenzwinkern übertreiben.
  3. Scherz auf die jeweilige Person anpassen: Besonders wichtig zu beachten ist, bei Aprilscherzen die richtige Person hereinzulegen. Während man sich bei Familienmitgliedern oder Freunden eher einen Spass erlauben kann, könnten etwa Geschäftspartner einen Scherz schnell in den falschen Hals bekommen. Und der beste Scherz ist immerhin der, über den auch das «Opfer» herzhaft lachen kann.
  4. Auflösung nicht vergessen: Am wichtigsten ist, dass ein Aprilscherz nur dann als wirklich gelungen gelten kann, wenn man ihn auch noch am selben Tag auflöst. So bleibt nämlich niemand ratlos zurück und man kann im besten Fall gemeinsam mit seinem «Opfer» über den Streich lachen. Dabei darf natürlich das traditionelle «April, April!» nicht fehlen.

Gesehen bei leadersnet.at

Barbara Tudor