Die Schokoladenbranche steht weltweit unter Druck. Nach schlechten Ernten, die auch eine Folge der Klimakrise sind, haben sich die Kakaopreise pro Tonne seit 2023 verdreifacht. Die Preise für Schokolade sind ebenfalls gestiegen. Doch höhere Preise sind kein Garant für nachhaltige Schokolade, informiert natuschutz.ch.
Chocolate Scorecard
Um mehr Transparenz zu schaffen, gibt es die Chocolate Scorecard – ein Ranking, das von Be Slavery Free organisiert wird und jährlich Unternehmen der Schokoladenbranche nach zentralen Kriterien bewertet: Rückverfolgbarkeit und Transparenz, existenzsichernde Einkommen, Kinderarbeit, Entwaldung und Klima, Agroforstwirtschaft sowie Agrarchemikalien. In einer Medienmitteilung fasst WWF Schweiz die Ergebnisse zusammen.
Es bleibt viel zu verbessern
Die sechste Auswertung unter 60 Unternehmen der Schokoladenindustrie zeigt Licht und Schatten. Die Rückverfolgbarkeit von Kakao hat dank kommender EU-Verordnungen zugenommen – doch noch immer ist bei 44 Prozent der Kakaoherkunft nicht bestätigt, dass sie entwaldungsfrei ist.
Beim Einsatz von Pestiziden gibt es zwar Fortschritte, diese sind jedoch nicht ausreichend. Die Zahl der Kinder, die beim Anbau mithelfen und dabei giftigen Pestiziden ausgesetzt sind, hat sich in fünf Jahren verdreifacht, auf mittlerweile jedes dritte Kind – mit teils schweren gesundheitlichen Folgen.
84 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in der Lieferkette erhalten kein existenzsicherndes Einkommen oder das Einkommen ist den Herstellern nicht bekannt.