Rund 90 Prozent der Ammoniakemissionen stammen aus der Landwirtschaft. Ammoniak entsteht vor allem in der Nutztierhaltung, wenn Harn und Kot aufeinandertreffen. Das Gas verflüchtigt sich, gelangt in die Atmosphäre und wirkt wie ein unkontrollierter Dünger – allerdings nicht dort, wo er gebraucht wird. Besonders gefährlich ist das für sensible Ökosysteme wie artenreiche Magerwiesen, Moore oder Wälder, die durch Stickstoffeinträge langfristig zerstört werden.
Unsichtbares Problem
«Man riecht es, sieht es aber nicht», sagt Luzerner Kantonsrätin Laura Spring bei Familie Röösli auf dem Hof. «Der Stickstoff ist nicht dort, wo wir ihn haben wollen – in der Produktion für unsere Erträge – sondern in der Luft und das ist für die Landwirtschaft wie für die Umwelt ein Problem», erklärt sie weiter und ergänzt: «Wenn wir über die Luft zu viele Stickstoffeinträge bringen, wird der ganze Biodiversitätseffort der Landwirtschaft zum Teil zunichtegemacht».
Gerade im Kanton Luzern ist der Druck hoch: Er weist die höchsten Ammoniakemissionen der Schweiz auf. Ein Grund ist die Tierdichte – eine Folge politisch gewollter «innerer Aufstockung», also der wirtschaftlich getriebenen Konzentration von Nutztieren auf weniger Betrieben.