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Kanton
19.09.2025

Kritik an späten Flügen

Die Volkswirtschaftsdirektion sieht Verbesserungen bei Verspätungen am Flughafen Zürich, kritisiert jedoch die Anzahl der Flüge nach 23 Uhr als problematisch.
Die Volkswirtschaftsdirektion sieht Verbesserungen bei Verspätungen am Flughafen Zürich, kritisiert jedoch die Anzahl der Flüge nach 23 Uhr als problematisch. Bild: Kanton Zürich
Die Volkswirtschaftsdirektion begrüsst die vom Bundesrat heute mit dem SIL-Objektblatt beschlossenen Massnahmen zur Reduktion von Verspätungen am Flughafen Zürich. Hingegen wird die dem Gebiet mit Lärmauswirkungen zugrunde gelegte Anzahl der Flüge nach 23 Uhr als problematisch bewertet.

Der Regierungsrat erwartet, dass es in der Nacht und insbesondere in der Zeit des bewilligungsfreien Verspätungsabbaus zwischen 23.00 und 23.30 Uhr zu einer Senkung der Anzahl Flüge kommt. Der Regierungsrat hatte in seiner Stellungnahme zum Objektblatt «Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt» (SIL) im Frühling 2025 deshalb gefordert, dass das dem im Sachplan ausgewiesenen «Gebiet mit Lärmauswirkungen» zugrunde gelegte Mengengerüst für die zweite Nachtstunde deutlich reduziert wird.

Hohe Anzahl nächtlicher Flugbewegungen

Das heute vom Bundesrat im SIL-Objektblatt beschlossene Gebiet mit Lärmauswirkungen geht für die Zeit nach 23 Uhr von einer nicht nachvollziehbar hohen Anzahl nächtlicher Flugbewegungen aus und bildet keine Verbesserung gegenüber der heutigen Situation ab. Dies widerspricht klar der Flughafenpolitik des Kantons Zürich und wird von der Volkswirtschaftsdirektion deshalb als problematisch bewertet. 

Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh sagt: «Ich erwarte von der Flughafen Zürich AG, der Flugsicherung und den Fluggesellschaften, dass alle betrieblich möglichen und wirtschaftlich tragbaren Anstrengungen unternommen werden, dass die Zahl der Nachtflüge sinkt und die Bevölkerung möglichst vor Lärm geschützt wird.»

Stabilisierung Betrieb, Lärmgebühren, Südstarts geradeaus

Die Volkswirtschaftsdirektion begrüsst hingegen ausdrücklich die im SIL-Objektblatt enthaltenen betrieblichen und baulichen Massnahmen, welche die Abläufe stabilisieren und so die Verspätungssituation am Abend verbessern. Dazu zählen insbesondere die lärmoptimierten Abflugrouten ab den Pisten 28, 32 und 34 sowie die Verlängerung der Pisten 28 und 32, welche die Zürcher Stimmbevölkerung 2024 mit klarer Mehrheit angenommen hat.

Weiterhin kein Thema sind Südstarts geradeaus im Regelbetrieb. Bezüglich der Ausnahme Südstarts geradeaus bei Bise hat der Regierungsrat bereits in der Stellungnahme zum SIL-Objektblatt 2017 vom Bund verlangt, dass das Bisenkonzept zur Stabilisierung des Betriebs auf klar definierte, messbare und nachvollziehbare Wettersituationen beschränkt bleibt.

Dies hat der Bundesrat erfreulicherweise so beschlossen. Ebenso ist es im Sinne des Regierungsrates, dass Südstarts geradeaus bei Nebel nur noch als sogenanntes «Zwischenergebnis» und nicht wie im Entwurf des SIL-Objektblatts vorgesehen, als «Festsetzung» beschlossen wurde.

Der Regierungsrat hat im Flughafenbericht 2024 eine Erhöhung der Lärmgebühren gefordert – was nun auch im SIL-Objektblatt Niederschlag findet. «Diesen Anreiz für Airlines, ihre Flüge so zu planen und abzuwickeln, dass Verspätungen reduziert und die nächtliche Lärmbelastung gesenkt werden, ist wichtig und richtig», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.

Zürioberland24/gg