Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Region
12.10.2025
12.10.2025 12:17 Uhr

ETH-Studie: Oberlandautobahn hat höchste Priorität

Die Experten erachten die Lückenschliessung als Kernbaustein in der Region Zürich.
Die Experten erachten die Lückenschliessung als Kernbaustein in der Region Zürich. Bild: ASTRA
Das Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK hat die ETH Zürich mit einer unabhängigen Priorisierung der Ausbauprojekte beauftragt. Diese erachtet die Lückenschliessung der Oberlandautobahn als höchst prioritär.

Der Grossraum Zürich ist neben dem Genferseeraum der wichtigste Wirtschafts- und Verkehrsknoten der Schweiz. Bestehende Autobahnen (v. a. N1) und S-Bahn-Linien sind an der Kapazitätsgrenze.

Während die geplante Glattalautobahn aufgrund von Kosten und Risiken laut ETH-Gutachten nicht weiterverfolgt werden soll, wird der Ausbau der Oberlandautobahn ausdrücklich empfohlen.

Zusammen mit Projekten wie dem Zimmerberg-Basistunnel 2 und dem 4. Gleis Zürich-Stadelhofen bilde sie einen Kernbaustein der künftigen Verkehrsstrategie im Raum Zürich.

Das ETH-Gutachten «Verkehr 2045» bewertet die zukünftigen Infrastrukturprioritäten für die Schweiz bis 2045.

Im Grossraum Zürich gilt der Lückenschluss der Zürcher Oberlandautobahn (N15) zwischen Uster und Hinwil als prioritäres Strassenprojekt der kommenden 20 Jahre.

Der Lückenschluss Uster Ost – Betzholz mit einem Investitionsvolumen von 1,9 Milliarden Franken wird als «höchst prioritär» eingestuft (Priorität 1 für 2025–2045).

Verkehrsberuhigung und -sicherheit

Laut Gutachten eröffnet die Fertigstellung der Autobahn Potenziale zur Verkehrsberuhigung, insbesondere im Raum Uster sowie zur städtebaulichen Innenentwicklung.

Zudem wird eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit erwartet.
Alternativen – etwa durch Bahn- oder Agglomerationsprojekte – könnten diese Effekte nicht in gleichem Mass erreichen.

Klar definierter Nutzen

Die ETH-Gutachter betonen, dass der Oberlandautobahn-Lückenschluss nicht nur ein Verkehrs-Infrastrukturprojekt sei, sondern auch raumplanerische Chancen eröffne.

Im Gegensatz zur Hirzelverbindung Horgen–Baar, die erst nach 2045 an Bedeutung gewinnen dürfte, sei die Oberlandautobahn ein konkret umsetzbares Projekt mit klar definiertem Nutzen.

Die Netzwirkung sei im dicht besiedelten Zürcher Oberland besonders hoch: Sie entlaste zentrale Durchgangsachsen und verbessere die Erreichbarkeit der Agglomerationen.

Umsetzung bis 2045 empfohlen

Die ETH Zürich empfiehlt daher, den Lückenschluss der Oberlandautobahn als vorrangiges nationales Verkehrsprojekt bis 2045 umzusetzen. Das Vorhaben gelte als entscheidender Schritt zur Entlastung des regionalen Strassennetzes, zur Förderung städtebaulicher Entwicklung und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Zürcher Oberland.

ETH-Gutachten im Detail

> «Verkehr‘ 45»

Zürioberland24/bt