Was hat die Empa als Materialforschungsinstitut im All verloren?
Zum einen sind wir bereits seit längerem führend in der Umweltmodellierung und -analytik. Sprich: Wir verknüpfen Beobachtung und Messung von gewissen Gasen aus dem All, etwa Treibhausgase oder Luftschadstoffe, mit hochsensitiver Umweltanalytik und atmosphärischer Modellierung.
Und zum anderen steht die Empa natürlich für neuartige Materialien und innovative Produktionstechnologien – in diesem Zusammenhang eben für das Anwendungsfeld «Space Equipment», etwa Satelliten, Komponenten für Weltraumstationen und Forschungsgeräte für wissenschaftliche Missionen. Und all das muss natürlich über Jahre hinweg unter extremen Bedingungen wartungsfrei funktionieren. Das wäre ohne ein enormes materialwissenschaftliches Knowhow schlicht undenkbar.
Damit verknüpft, aber gewissermassen einen Schritt weiter, ist Materialforschung und -entwicklung in der Schwerelosigkeit, also auf der Internationalen Raumstation ISS oder im Rahmen von Parabelflügen. Das ist sehr grundlagennah, aber natürlich seit je ein Kerngebiet der Empa.
Und zu guter Letzt ein Blick in die Zukunft: das so genannte «in-space manufacturing», also die Idee, Produktionskapazitäten im Weltraum zur Verfügung zu stellen mit der Hoffnung, unter diesen sehr speziellen Bedingungen im All völlig andere Materialien mit ganz bestimmten Strukturen und speziellen Eigenschaften herstellen zu können, etwa für Quantencomputer oder zur Chipherstellung.
Und vielleicht noch einen Schritt weiter: Weltraumagenturen haben wieder verstärkt die Vision, eine Station auf dem Mond zu bauen. Dazu muss man das nehmen, was dort eben verfügbar ist. Und dabei ist natürlich ein extrem zirkulärer Ansatz gefragt – genau ein Forschungsgebiet, das die Empa derzeit etwa in unserem Gebäudelabor NEST vorantreibt. Das wäre dann «Circular Construction» auf einem ganz anderen Niveau.
Man sieht, da gibt es etliche Berührungspunkte …