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12.11.2025

Fortschritte bei der Früherkennung von Frühgeburten

Forscherin Dr. Sabrina Badir entwickelte das Pregnolia-System für die Messung der Gebärmutterhals-Steifigkeit zur klinischen Früherkennung von Frühgeburten.
Forscherin Dr. Sabrina Badir entwickelte das Pregnolia-System für die Messung der Gebärmutterhals-Steifigkeit zur klinischen Früherkennung von Frühgeburten. Bild: Markus Bertschi / ETH Zürich
Zum Welttag der Frühgeborenen am 17. November 2025 werden neue Fortschritte bei der Vorhersage und Prävention von Frühgeburten vorgestellt.

Frühgeburten sind ein weltweites gesundheitliches Problem. Laut der WHO erleiden jährlich rund 15 Millionen Babys eine Frühgeburt, was für die Familien grosse emotionale Belastungen und hohe gesellschaftliche Kosten bedeutet. In der Schweiz kommen von 100 Kindern sechs bis sieben als Frühchen zur Welt.

Steifigkeit des Gebärmutterhalses als Frühwarnindikator

Dr. Sabrina Badir, Gründerin des Zürcher Unternehmens Pregnolia AG, erklärt: «Eine weiche Zervix korreliert mit einer Frühgeburt. Dieser Sachverhalt wird inzwischen durch mehrere Studien bestätigt.» Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde ein Analysegerät entwickelt, mit dem sich die Steifigkeit des Gebärmutterhalses im klinischen Alltag messen lässt.

Erste klinische Evidenz veröffentlicht

Erstmals wurden nun Daten veröffentlicht, die zeigen, dass sich Frühgeburten anhand der Zervixsteifigkeit vorhersagen lassen. Die Ergebnisse sind im American Journal of Obstetrics and Gynecology (AJOG) erschienen – einer weltweit führenden Fachzeitschrift für Mutter-Kind-Medizin.

Einsatz in der klinischen Praxis geplant

Basierend auf diesen Ergebnissen bereiten sich Krankenhäuser des Preterm Clinical Network (PCN) in Grossbritannien darauf vor, das Messsystem in der Versorgung werdender Mütter einzusetzen. Dr. Badir betont: «Es ist sehr erfreulich, dass nun erste klinische Beweise vorliegen, die das Potenzial der Vorhersage von Frühgeburten bestätigen.»

Bedeutung für Prävention und Versorgung

Die Zervixsteifigkeit könnte künftig ein zusätzlicher Parameter werden, um Frühgeburten frühzeitig zu erkennen und entsprechende Präventionsmassnahmen einzuleiten. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung von Schwangeren und Frühgeborenen.

Zürioberland24/gg
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