Mit dem «Zürcher Modell» hat der Kanton Zürich ein niedrigschwelliges, jederzeit verfügbares Angebot für eine qualitativ hochwertige Betreuung von Betroffenen sexueller und häuslicher Gewalt geschaffen. Die speziell geschulten Forensic Nurses beraten die Opfer, sichern gerichtsverwertbare Spuren und dokumentieren Verletzungen.
Nun lanciert der Kanton Zürich eine kantonale Sensibilisierungskampagne zum Angebot des Aufsuchenden Dienstes Forensic Nurses (ADFN). Diese richtet sich an potenziell betroffene Personen, ihr Umfeld sowie an medizinische Fachpersonen. Ziel ist es, die niederschwellige Unterstützung der Forensic Nurses bekannter zu machen.
Deutliche Verbesserungen
Zum einjährigen Bestehen lud die Zürcher Regierung zum Informationsanlass ein. Nach einem Jahr zeigte sich, dass Gewaltopfer wertvolle Unterstützung erhalten und die Zwischenbilanz positiv ausfällt. Im laufenden Jahr wurde der Dienst noch häufiger in Anspruch genommen: Die Forensic Nurses sind bis Ende November 2025 bei rund 236 Opfern ausgerückt und haben Spuren dokumentiert. Hinzu kommen telefonische Beratungen bei rund 212 Fällen.
Der ADFN bringt deutliche Verbesserungen in der Versorgung von Gewaltopfern. Seit Inbetriebnahme im April 2024, gingen bisher 51 nachträgliche Strafanzeigen ein. Zum Vergleich: In den 13 Jahren zuvor, in denen die Spurensicherung durch das Spitalpersonal erfolgte, gab es nur eine nachträgliche Anzeige.