Gerti & Ewald Mandl: Abschied vom Quellenhof

Der letzte Samstag war kein gewöhnlicher Tag im Restaurant Quellenhof. Es war der letzte Arbeitstag von Ewald und Gerti Mandl. Einer, der sinnbildlich für ihre Zeit steht: Mittags- und Abendservice waren bereits acht Monate im Voraus restlos ausgebucht. Kein Abschied im Stillen, sondern ein Fest der Wertschätzung.

Herzblut und Handschrift

Seit 14 Jahren prägten die Mandls den Quellenhof mit einer klaren Haltung: ehrliche Küche, hochwertige Produkte, kompromisslose Qualität. Drei Österreicher im Service sorgten für Charme, Präzision und jene Herzlichkeit, die viele Gäste immer wieder zurückbrachte. Rund 90 Prozent der Kundschaft waren Stammgäste – eine Zahl, von der viele Gastronomen nur träumen.

Mut und Vertrauen

«Zu Beginn glaubten die Einheimischen nicht, dass wir es schaffen», erinnerte sich Gerti Mandl im Gespräch mit Linth24. Heute wirkt diese Skepsis fast absurd. Der Quellenhof wurde für viele zum Wohlfühlort, zu einem zweiten Wohnzimmer mit kulinarischem Anspruch. Tiefpunkte? Fehlanzeige. Selbst die Corona-Zeit habe man gut überstanden, sagte Ewald Mandl nüchtern. Und meinte damit eigentlich etwas Erstaunliches.

Gerti und Ewald Mandl mit dem Quellenhof-Team. Ganz links der neue Geschäftsführer Johannes Mandl. Bild: Markus Arnitz, Linth24

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v.l. Johannes Mandl, neuer Geschäftsführer; Gerti Mandl; Ewald Mandl. Bild: Markus Arnitz, Linth24

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Dieser Ort bleibt, denn Gerti und Ewald Mandl haben sich die Ehre mehr als verdient. Bild: Markus Arnitz, Linth24

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Mittags oder am Abend: man setzt sich hin und darf geniessen. Bild: Markus Arnitz, Linth24

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Das Gedeck im Quellenhof zeigte die Wertschätzung für die Gäste. Bild: Markus Arnitz, Linth24

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Ein Auge und ein gutes Händchen auch für das kleinste Detail. Bild: Markus Arnitz, Linth24

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Österreich als Markenzeichen

Unvergessen bleiben die legendären Österreich-Abende mit Star-Musikern und Star-Winzern. «Wir waren die ersten, welche Wein aus Österreich importierten, den es in der Schweiz nicht gab», so Ewald Mandl nicht ohne Stolz. Dazu dreimal wöchentlich frische Einkäufe, stets neue Tischdekorationen und eine Küche, die nie laut sein musste, um Eindruck zu hinterlassen.

Aufhören, wenn es am schönsten ist

Auslöser für den Abschied war das Vertragsende. Einen neuen Fünfjahresvertrag wollten die Mandls nicht mehr unterschreiben. «Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge», sagte Ewald Mandl. Der Wunsch nach mehr Reisen, nach Freiheit und nach Dingen, die man lange vermied, um sich nicht zu verletzen. «Zum Beispiel Skifahren», meinte er lachend.

Ein Ort bleibt, das Konzept auch

Kollegen verlegten ihre Partys auf Montage, damit die Mandls dabei sein konnten. Solche Geschichten erzählen viel über die Wertschätzung in der Branche. Der Quellenhof selbst bleibt: Neuer Besitzer ist Giovanni Rizzo, neuer Geschäftsführer Johannes Mandl, nicht verwandt mit Ewald und Gerti. Das Konzept bleibt gleich. Nur eines ist anders: Ewald und Gerti Mandl sind nicht mehr jeden Tag da. Und genau das wird man spüren.