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Uster
06.10.2025
06.10.2025 09:39 Uhr

Referendum gegen Richtplan

(Symbolbild)
(Symbolbild) Bild: ChatGPT
Die FDP ergreift zusammen mit der SVP, der EDU und der BPU das Referendum gegen den Richtplan Uster.

Ein kommunaler Richtplan wird alle 20 bis 30 Jahre festgesetzt. Er ist damit eines der wichtigsten Instrumente für die Stadtentwicklung.

«Er muss unsere Stadt fit für die Zukunft machen, gleichzeitig aber attraktiv halten für Unternehmen, Investoren und Familien. Nur so kann Uster die notwendigen Investitionen überhaupt stemmen», schreibt die FDP in ihrer Mitteilung.

Mehrere Anträge eingebracht

Die FDP habe sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Richtplan auseinandergesetzt und diverse Anträge eingebracht. Dabei hätten Verbesserungen erzielt werden können, wie etwa eine erhöhte Verdichtungsstufe für mehr Wohnraum, die Beibehaltung des Gebiets Eschenbühl in der Reservezone und der Heusser-Staub-Wiese als Fussballstandort.

Ausserdem forderte die FDP, dass das Areal des Stadthofsaals maximal in Wert gesetzt wird, so wie es der Stadtrat im Abstimmungskampf zum Zeughausareal versprochen habe. «In seinem Richtplan wollte er von seinem Versprechen plötzlich nichts mehr wissen. Der Gemeinderat hat dies auf Antrag der FDP aber korrigiert», schreibt die Partei in ihrer Mitteilung weiter.

Zudem habe sie ein flächendeckendes Tempo 30 auf Haupt- und Sammelstrassen verhindert.

«Gravierende Mängel»

Trotz dieser Punkte würden aber gravierende Mängel am Richtplan bestehen. Nach Ansicht der Parteien ist der Richtplan überladen und viel zu detailliert. «Er greift Themen auf, die dort nichts verloren haben, und verursacht immense Folgekosten, welche von den Ustermer Steuerzahlern bezahlt werden müssen.»

Als unrealistisch betrachten die Parteien ausserdem die im Richtplan geforderte Einführung eines 7-Minuten-Taktes der lokalen Ortsbusse. Das sei schlichtweg unbezahlbar. «Ein derart dichter Takt ist viel zu ressourcenintensiv in Bezug auf Personal und Fahrzeuge. Solche Utopien gehören nicht in einen Richtplan.»

Ausserdem würden neue Vorschriften und Verbote den Wohnbau teurer, komplizierter und damit unattraktiver machen. So werde die Forderung nach preisgünstigem Wohnraum zur «Makulatur».

Der motorisierte Verkehr werde zudem zum «Störfaktor» degradiert. Für Unternehmen und Gewerbe bedeute das höhere Kosten und weniger Flexibilität. Damit schwäche Uster seine eigene Wettbewerbsfähigkeit.

«Falsche Prioritäten»

Im Vergleich zur ursprünglichen Version des Stadtrates habe man im Gemeinderat zwar einzelne Verbesserungen durchsetzen können. Doch das Gesamtpaket bleibe stark links-grün geprägt. In zentralen Fragen sei dies sogar noch verschärft worden, kritisieren die Parteien, welche das Referendum ergriffen haben.

«Dieser Richtplan setzt die falschen Prioritäten. Er hat hohe Kostenfolgen, ist unausgewogen und schadet der Entwicklung von Uster.»

Die Stadt Uster brauche einen Richtplan, der Chancen eröffne statt sie zu verbauen. Ihre Erwartungen an den neuen Richtplan sind eine Beschränkung des Inhaltes auf das Wesentliche, mehr Ausgewogenheit, insbesondere im Themenbereich Mobilität, und ein klares Bekenntnis zu einem vielfältigen Arbeitsplatzstandort Uster.

«Darum haben FDP, SVP, EDU und BPU das Referendum ergriffen. Wir sind überzeugt: Uster verdient eine zukunftsgerichtete, realistische und finanziell tragbare Stadtentwicklung.» Dafür brauche es jetzt ein klares Nein zu diesem Richtplan.

Uster24/bt